„Wir hoffen, dass Sie die richtige Sauna gefunden haben”, heißt es auf der Homepage. In Zeiten des Höher-schöner-weiter-Marketings klingt dieser Wunsch ein bisschen naiv. Aber das passt zur Gewölbe-Sauna. Tatsächlich ist sie so schwer zu finden, dass man meinen könnte, man wolle hier unter sich bleiben - was auch zu verstehen wäre. Denn die Sauna, die sich mit dem Zeitgeist und ihrem Marketing so schwer tut, erweist sich als echte Perle. Ist man erst einmal in den etwas niedrigen Gewölbekeller hinunter gestiegen, beginnt gleich die Führung durch die Saunaanlage. Flott hat man alles gesehen, die Ruheräume, die drei Saunen, eine Finnische, eine Dampf- und eine Kräutersauna, hygienisch und technisch sehr gepflegt, dazu das Tauchbecken, den Solarium-, den Massage- und den Ruheraum, sowie den Weg hinaus zum Garten. Überhaupt der Garten: auf Liegestühlen unter Birken zu ruhen, was braucht man mehr? Am Tresen ist ein rustikaler Gastraum eingerichtet, in dem ein riesiges Aquarium steht, der Stolz des Saunameisters. Dort bekommt man auch kleine Speisen und Getränke, Mineralwasser für einen Euro, zehn Biersorten, der halbe Liter nie über zwei Euro. Preise wie früher. Darf man eigendlich „ostig” sagen, wenn man das Unaufdringliche, Unkommerzielle privat meint, das ohne protzige Wellness-Anglizismen auskommt? Die Gäste, unter die sich nach Aussage des Saunameisters auch immer öfter gerngesehene „Neue” mischen, reden leise miteinander. Man hält Distanz, auch wenn man sich gerade gegenseitig hilft und rückt anstandslos zusammen, wenn es zum stündlichen Aufguss ein wenig eng wird. Und wie man so ganz unaufgeregt vor sich hin schwitzt, da kommt man irgendwann drauf: dass man im Osten der Stadt nicht vergessen hat, dass jeder Mensch einmal nackt geboren wurde.
Gewölbesauna Prenzlauer Berg: Hier kommt der Saunapurist auf seine Kosten. Für nur 9 Euro, erm. 6 Euro, kann man wochentags von 15 bis 23 Uhr sowie samstags und sonntags von 15 bis 21 Uhr unbegrenzt saunieren. Der Inhaber und sein Gäste legen besonderen Wert drauf, dass die Temperatur bei den stündlichen Aufgüssen exakt 100 Grad beträgt. Ebenso sorgfältig wird über die Temperatur des 8 Grad kalten Tauchbeckens gewacht. Die Duschen sind sauber, Schwallduschen und Fußbecken vorhanden. Ein Dampfbad und eine Kräutersauna ergänzen das Angebot. Die Gastronomie ist klein, rustikal und bietet zumeist deftiges. Neben einen warmen Ruhebereich gibt es auch einen Freiluftruheraum und einen großzügig gestalteten Saunagarten. Fazit: Empfehlenswert.
Heilende Kräuteressenzen durchströmen beim stündlichen Aufguss die Biosauna. Schlicht und effektiv sind die finnische und die Dampfsauna. Auf den Liegen im bepflanzten Hof kann man nach den Saunagängen wohlig in Ruhe entspannen.
Alt trifft Neu: Die Sauna im ehmaligen Gaswerk bietet mit seinen rustikalen Gewölberäumen ein uriges Flair. Die Ausstattung mit finnischer Sauna, Kräutersauna, frisch erneuertem Dampfbad (einziges in Berlin mit natürlichem Tageslicht) und 350 qm großem Außenbereich ist aber auf dem neuesten Stand
Ziemlich versteckt liegt die Gewölbesauna am Rande des Bezirksamtsgeländes im Untergeschoss. Die Saunagemeinschaft kennt sich, Familien mit ihren Kindern gehören dazu, Freunde, Bekannte und Kollegen. Vor allem am Wochenende kann es kurz vor dem Aufguss zu jeder vollen Stunde schon mal recht eng werden auf den Holzbänken. Die freundlichen Mitarbeiter reichen einen Teller mit mundgerecht geschnittenem Obst (gekühlt!) an die Schwitzgäste, nachdem sie mit ihrem Handtuch die heiße Luft verteilt haben. Im Erholungs- und Gastraum gibt es frische Obstsäfte und 25 Sorten Bier. Zwischen den Saunagängen können die Gäste im gut abgeschirmten Außenbereich (350 Quadratmeter!) auch im Winter auf Liegen in Decken gehüllt entspannen. Neben der finnischen Sauna (100°C) gibt es eine Dampfsauna (50°C) und eine Kräutersauna (bis 75°C).
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, es habe sich um die Entdeckung des Vorjahres gehandelt. Da wohnt man jahrelang im Kitz, ist tausend mal an diesem roten Bezirksamts – Backsteingebäude vorbeigelaufen, hat Jahre lang vor den Schreibtisch der Sachbearbeiter geschwitzt, weil Anträge auf Wohngeld und Kitakosten unvollständig waren – man hat also kein unbelastetes Verhältnis zu diesem Amt – da entdeckt man zufällig im Keller des alten Hauses eine kleine Sauna. Keine für Mitarbeiter, eine für alle. Eine geheimnisvolle. „Die Stasi soll dort früher …“, erzählt jemand bei 100 Grad Celsius. Schnell werden die freiwilligen Schweißausbrüche zur Gewohnheit. Wenigstens einmal in der Woche. Neben dem angenehmen Effekt , ganz plötzlich ganz viel für die Gesundheit zu tun („Erkältung? Grippe? Was`n das?“), stellt sich ein noch schönere Nebeneffekt ein: Mit einem mal könnten einen die Mitarbeiter im Amt leid tun. Nackt oder im Bademantel sitzen die Saunafreunde mit dampfender, roter Haut nach der Schwitzkur in einem abgetrennten Teil des Hofes, der als Saunagarten genutzt wird, und schauen aus bequemen Liegestühlen in den Himmel über Prenzlauer Berg und auf die Bürofenster der Mitarbeiter. Kein Auto und Straßenlärm dringt in den Garten. Es ist eine Idylle der Großstadt. Da könnten Finnen neidisch werden. Vielleicht. Und die Mitarbeiter in den Büros, auch wenn sie in den Garten schauen. Ganz sicher.
Die Sauna im alten Gaswerk, heute Bezirksamt, hat herrliche Gewölberäume. Die ostig-rustikale Einrichtung wurde vom neuen Eigentümer zwichenzeitlich teilerneuert. Dennoch ein ungewöhnliches Erlebnis.
Die besten Sauna- Bäder in Berlin Gewölbe-Sauna, Prenzlauer Allee/Ecke Fröbelstraße, 10405 Berlin (Prenzlauer Berg), Tel.: 4232827, Tageskarte 9 Euro
Die Gewölbe-Sauna-Berlin hat in ihren steinernen Gewölben ein Dampfbad, eine Finnische- und eine Kräutersauna. Im begrünten Innenhof kann man an die frische Luft gehe. Fröbelstraße Ecke Prenzlauer Allee, Prenzlauer Berg, Tel. 423 28 27, Tageskarte 9 Euro, Massage (15 Min) ab 7, 50 Euro.